Die gültige ISO-Norm 3664:2009 regelt die Betrachtungsbedingungen für die Farbprüfung von Original und Reproduktion in der grafischen Industrie. Anwender sind Fotografen, Werbeagenturen sowie die klassische Druckvorstufe und Druckereien. Der ISO Standard definiert im Wesentlichen die Anforderungen an die Betrachtungsbedingungen, Testverfahren sowie obligatorische als auch empfohlene Zielwerte die erreicht sein müssen.
So wird in dieser Norm die spektrale Energieverteilung der Lichtart D50 zwischen 300 nm und 780 nm im Abstand von 5 nm beschrieben. Eine weitere Bedingung, die ein Normlichtgerät gemäß dieser Norm erfüllen muss ist der Farbort (x,y, 10°) mit einer Toleranz von max. 0,005, ein Farbwiedergabewert CRI (CIE 13.3) > 90 sowie die Metamerie-Indizes MIvis <1.0 und MIuv < 1.5. Der Metamerie-Index definiert die Güte der spektralen Simulation der Lichtart D50 durch das jeweilige Leuchtmittel im sichtbaren (vis) und im UV-Bereich. Natürliches Tageslicht beinhaltet einen natürlichen Anteil an UV wodurch optische Aufheller in Druckpapieren angeregt werden. Die optischen Aufheller haben damit einen Einfluss auf die Farbwiedergabe.
Um diesen Effekt im Druckprozess vorhersagbar zu machen und um eine bessere Übereinstimmung zwischen Normlicht und natürlichem Tageslicht zu erreichen, wurde in der Fassung 2009 der ISO 3664 der Metamerie-Index für den UV-Bereich von 300–400nm mit wesentlich engeren Toleranzen festgelegt (MIuv ≤1,5). Diese Änderung hat dazu geführt, dass der UV-Anteil in den Normlichtleuchten deutlich erhöht werden musste. Mit den neuen Normlichtbedingungen werden die Einflüsse der optischen Aufheller im Auflagenpapier sichtbar und können somit mit den klassischen Methoden des Colormanagements kontrolliert werden.
Im Kontext mit der neuen ISO 13655:2009 – Messbedingung M1 und den neuen Druckbedingungen FOGRA51/52 ist ein in sich geschlossenes Konzept für einen standardisierten Qualitätssicherungsprozess in der gesamten Druckindustrie entstanden, der mit der Verabschiedung der ISO 12647-2:2013 für den Offsetdruck vollendet wurde. Die durchgängig kontrollierten D50 Lichtbedingungen gemäß ISO 3664:2009 sind ein unerlässliches Bindeglied für die praktische Umsetzung des Prozessstandards Offsetdruck.
Neben den Anforderungen an die spektrale Qualität des Lichts werden auch hohe Anforderungen an die Beleuchtung der Abmusterungsfläche und die Umgebungsbedingungen gestellt. Um Farben zuverlässig vergleichen zu können bedarf es einer hohen und gleichmäßigen Beleuchtungsstärke, die mit 2000 Lux (± 500 Lux, empfohlen: ± 250 Lux) in der Mitte der Betrachtungsfläche definiert ist. Dabei darf die Beleuchtung für bis zu 1 m² großen Flächen im Randbereich nicht unter 75% des gemessenen zentralen Maximalwerts liegen (bei < 1m², nicht unter 60%). Unterschiedliche Helligkeiten führen subjektiv zu einem falschen Farbeindruck und damit unter Umständen zu teuren Fehlentscheidungen.
Farben im Umfeld der Betrachtungsfläche beeinflussen die Wahrnehmung, weshalb die Norm eine neutralgraue reflektionsarme Umgebungsbedingung vorschreibt. Der Reflektionsgrad der Beschichtung der Abmusterungsumgebung, unabhängig ob Kabine oder Raumwände, ist mit maximal 60% festgesetzt. JUST Normlichtkabinen und -stationen sind neutralgrau nach Munsell N7 beschichtet, was genau diesen Anforderungen entspricht.
Auch die von uns entwickelten D50-Leuchtstofflampen JUST daylight 5000 proGraphic sowie die neue JUST LED moduLight Leuchte übertreffen die hohen Anforderungen der Norm in Bezug auf Metamerieindizes und Farbwiedergabe noch einmal deutlich. Dadurch sind Abmusterungsbedingungen auf höchstem Qualitätsstandard möglich. JUST Normlicht D50-Geräte erfüllen die Anforderungen der ISO 3664:2009 in engsten Toleranzen.